Exkursion zur Müllsortieranlage Remondis in Erftstadt: Ein Tag voller Erkenntnisse und nachhaltiger Eindrücke
Am 14. November 2024 machten sich etwa 20 engagierte Schüler*innen der Jahrgänge 5 bis 8 auf den Weg zur Müllsortieranlage von Remondis in Erftstadt. Als Nachhaltigkeitsbotschafter*innen unserer Schule wollten sie hautnah erleben, wie Abfallverwertung funktioniert und welche Herausforderungen damit verbunden sind.
Die Reise begann früh am Morgen mit Bus und Bahn. Nach einem ausgedehnten Fußmarsch durch das nieselige Novemberwetter erreichten die Schüler*innen endlich ihr Ziel. Schon beim Betreten der Anlage wurden sie von einem intensiven Geruch empfangen – nichts für schwache Nasen!
Die Führung durch die Anlage war sowohl beeindruckend als auch erschütternd. Die riesigen Mengen an Müll, die hier täglich angeliefert werden, machten deutlich, wie viel Abfall wir alle produzieren. Die Schüler*innen konnten live beobachten, wie ein riesiger Transporter eine gigantische Menge Müll ablud und wie die verschiedenen Materialien anschließend in der gigantischen Anlage sortiert und für das Recycling vorbereitet werden. Besonders eindrucksvoll war die moderne Technologie, die dabei zum Einsatz kommt.
Hier funktioniert alles wie am Schnürchen, damit der Verpackungsmüll von über 3 Millionen Menschen sinnvoll und ressourcenschonend getrennt wird. Mit einer Kapazität von bis zu 150.000 Tonnen pro Jahr, davon 120.000 Tonnen Leichtstoffverpackungen aus dem dualen System, gehört die Anlage in Erftstadt zu den größten in Deutschland. Die Anlage zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Sortiertiefe aus, dank modernster Technik, in die Remondis gezielt investiert hat, um den steigenden Verwertungsquoten gerecht zu werden und die Rohstoffrückgewinnung sowie den Ressourcenschutz zu fördern.
In drei Hallen für Anlieferung, Sortierung und Lagerung wird das Verpackungsmaterial zu Rohstoffen verarbeitet und konfektioniert. Die Anlieferungshalle ist mit einem Portalkran ausgestattet, der mit den anfallenden Mengen problemlos umgehen kann. Für die möglichst detaillierte und umfassende Sortierung läuft das Material nach der automatisierten Sacköffnung über eine Förderstrecke von rund 1,5 Kilometern durch eine lange Reihe von technisch ausgereiften Sortierstufen. Dazu gehören neben einer Siebtrommel auch Schwingsiebe, Nah-Infrarot-Trenner, Windsichter und Ballistikseparatoren. Was dabei an sauber getrennten Wertstoffen herauskommt, dient der produzierenden Industrie als umwelt- und klimaschonender Recyclingrohstoff, der den Bedarf an weniger umweltfreundlichen Primärrohstoffen signifikant reduziert.
Die in Erftstadt aussortierten werkstofflichen Fraktionen umfassen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), PET-Flaschen, PET-Schalen, Getränkekartons, Weißblech, Aluminium, Folien, PPK und sogar Glas. Letzteres ist eine Besonderheit der Erftstädter Anlage. Am Ende der eigentlichen Sortierung durchlaufen die sogenannten Sortierreste noch einmal eine technische Nachsortierung, bei der vor allem der oft aus Fehlwürfen stammende Anteil an Glas separiert wird.
Diese Sortieranlage leistet einen bedeutenden Beitrag zur Schließung von Stoffkreisläufen und zur Erfüllung der Anforderungen aus dem neuen Verpackungsgesetz. Leichtverpackungen machen den größten Anteil des Verpackungsabfalls deutscher Haushalte aus, und die Mengen nehmen weiter zu. Jede Tonne recycelter Kunststoff spart gegenüber dem aus Erdöl hergestellten Primärmaterial 1,2 Tonnen CO2 ein.
Am Ende des Tages waren sich alle einig: Diese Exkursion war eine wertvolle Erfahrung, die das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz geschärft hat und zeigt: Mülltrennung an unserer Schule und Zuhause ist absolut sinnvoll. Die Schüler*innen kehrten mit vielen neuen Erkenntnissen und so manch einer mit einem festen Vorsatz zurück: In Zukunft bewusster mit Ressourcen umzugehen und Müll zu vermeiden.
Ein großes Dankeschön an Frau Jakobs von Remondis für die spannende und interessante Führung!
Für die Schulprofilgruppe „Schule der Zukunft – Nachhaltigkeit“
Astrid Pfeifer
Quelle: www.remondis-entsorgung.de/anlagenverbund/