Europa – hier sind wir wieder!
Am 10.05.2022 konnte nach einer Pandemie-bedingten Pause endlich wieder die jährliche Podiumsdiskussion zur EU an unserer Schule stattfinden.
Christoph Heinemann (Deutschlandradio) moderierte die lebhafte Debatte zur Fragestellung „Braucht die EU eine neue Grenzpolitik?“. An der Diskussion nahmen Axel Voss (Mitglied des Europäischen Parlaments, CDU), Özlem Demirel (Mitglied des Europäischen Parlaments, Die Linke), Dieter Freytag (Bürgermeister der Stadt Brühl, SPD) und Jonas Lüdtke (Vertreter der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye) teil. Angesichts von dauerhaft hohen Todeszahlen im Mittelmeer und der kriegsbedingten Fluchtbewegung aus der Ukraine wurde das Thema leidenschaftlich und kontrovers diskutiert.
Direkt zu Beginn der Veranstaltung trat Christoph Heinemann in das Publikum und bezog die Schüler*innen des 11. Jahrgangs, die dort saßen, aktiv ein. Die nachfolgende Debatte wurde sowohl von den Schüler*innen, den anwesenden Mitgliedern der Ratsfraktionen und des Kollegiums gebannt verfolgt. Frau Demirel betonte das völkerrechtliche Gebot, Asylverfahren zu gewähren, während Herr Freytag anschaulich die Unterbringung von Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2022 vergleichen konnte. Herr Lüdtke brachte eindrückliche Schilderungen aus seiner Zeit auf dem Rettungsschiff ALAN KURDI ein, während Herr Voss für geregelte Migration warb und auf die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen hinwies. Trotz unterschiedlicher Positionen, wurde die Debatte sehr respektvoll und inhaltlich geführt, geeint durch die gemeinsame Grundhaltung, dass alle Beteiligten Demokrat*innen sind, die um die besten Ideen ringen. Dies betonte auch Herr Heinemann abschließend, bevor er und die Teilnehmer*innen die Diskussion unter Applaus beendeten. Nachdem alle Teilnehmer*innen und Herr Heinemann als Dank von der Schule die aktuelle Ausgabe der Schüler*innenzeitung „Spam“ erhielten, kamen sie und einige Gäste in einer zweiten Phase in Kleingruppen mit den Schüler*innen ins Gespräch. Die Schüler*innen hatten sich im Unterricht gründlich vorbereitet und stellten interessierte sowie kritische Nachfragen. Es folgte ein reger Austausch, der für alle Beteiligten eine Bereicherung darstellte. Ein paar Stimmen von Schüler*innen:
„Die Möglichkeit, mit den Politiker*innen zu sprechen war toll. Wir hätten gerne noch mehr Zeit gehabt!“
„Es war eine sehr interessante Debatte und auch ein super Konzept, nachher an den Tischen mit den einzelnen Leuten zu reden!“
„Es war super! Es war nur schade, dass man gegen Ende nicht mit jedem* jeder Politiker*in reden konnte, da die Zeit schon rum war.“
Zum Abschluss der Veranstaltung waren sich alle einig, dass die direkte Begegnung mit Politiker*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen im Rahmen der politischen Bildung sehr gewinnbringend ist und als Europaschule konnten wir endlich wieder einen Fokus auf die zukünftige Gestaltung der EU setzten. Denn diese Gestaltung liegt letztendlich in den Händen der Schüler*innen!
Einen Artikel zur Podiumsdiskussion aus dem Kölner Stadt-Anzeiger finden Sie hier!
(Ruben Linden, Fotos: Stefan Hundhausen, David Lauven)